Edelsteine Allgemein

Edelsteine haben im menschlichen Dasein einen immer bedeutenderen Platz eingenommen. In den Anfängen der Menschheit trugen die Edelsteine immer den Schleier des Geheimnisvollen, des Überirdischen mit sich, deshalb wurden und werden sie noch viel als Amulette und Talismane getragen. Man brauchte sie auch als magische, transzendentale Medien, die als «Wunderdoktoren» den Gesunden schützen und den Kranken heilen sollten. Die ganz besonders schönen und seltenen Edelsteine blieben den wohlhabenden Schichten vorbehalten, sie dienten als Statussymbol. Fürsten dokumentierten mit den edelsteinbesetzten Insignien ihre Macht. Auch in den Religionen haben die Edelsteine ihren festen Platz. Der Amtsschild des Hohenpriesters der Juden war mit vier Reihen Edelsteinen besetzt. Edle Steine schmücken auch Tiara und Mitra von Papst und Bischof, sowie Monstranzen, Reliquien und lkonen in christlichen Kirchen. Alle anderen großen Religionen verwenden ebenso edle Steine, sei es als schmückenden Zierrat für Gerätschaften oder bei der Gestaltung von Bauwerken.

DEFINITION "EDELSTEINE"

Edelsteine sind Mineralien. Die Vorsilbe "edel", ist eine Auszeichnung von Mineralien mit folgenen Eigenschaften:

Seltenheit: kleine Mengen und teils kleine Kristalle
Schönheit: Farbe, Durchsichtigkeit, Glanz
Beständigkeit: Edelsteinhärte 7 -10

Schmucksteine ist die branchenübliche Bezeichnung für undurchsichtige Edelsteine. Meistens sind sie mit einer Musterung versehen und haben eine geringere Härte als 7. Perlen, Korallen und Bernstein sind keine Mineralien, da sie tierischen, beziehungsweise, pflanzlichen Ursprungs sind. Diese Produkte werden jedoch bei den Edelsteinen eingereiht.

Entstehung der Edelsteine

So kompliziert die Entstehung unserer Welt ist, so kompliziert und vielschichtig ist auch die Entstehung der Edelsteine. Stark vereinfacht gesagt sind die Edelsteine in sehr verschiedenen Zeiträumen und unter sehr verschiedenen Umweltbedingungen entstanden sind. Die ältesten Edelsteine, wie z. B. der Diamant, sind vor etwa 600 Millionen Jahren entstanden, der Malachit jedoch erst vor etwa 10000 Jahren. Gleichzeitig wie der Diamant ist der Pyrop, Zirkon und Peridot entstanden, im flüssigen Magma bei sehr großer Hitze (700 - 1500'C) und unter sehr hohem Druck, also in der liquidmagmatischen Phase, unter der festen Erdkruste, vor etwa 600 Millionen Jahren. Die Smaragde hingegen haben sich aus einer heißen, wässerigen Minerallösung bei Temperaturen zwischen 100' und 400'C vorwiegend in Schiefern, also in der festen Erdkruste, auskristallisiert. Diese Phase wird als hydrothermale Phase im magmatischen Zyklus bezeichnet. Das Beispiel soll vor Augen führen, wie völlig verschieden die Umweltbedingungen bei diesen zwei Edelsteinen waren. Natürlich gab es Phasen, die besonders gut geeignet waren, schöne, große und wertvolle Kristalle zu bilden. So waren die Bedingungen in der pegmatitischen Phase, bei (500 - 700C), besonders ideal für das Kristallwachstum. Es entstanden viele bekannte Farbsteine, so z. B. Korunde, Topase, Turmaline und viele andere mehr.